Station auf der Bohrinsel bei Dyksterhusen machte Jürgen Trittin während eines Besuchs im Landkreis Leer.
Der Grünen-Politiker und frühere Umweltminister folgte einer Einladung von Julian Pahlke, grüner Bundestagskandidat im Wahlkreis Unterems. Bei sonnigem Wetter präsentierte sich der Dollart von seiner schönsten Seite. „Aber dieses einzigartige Naturparadies, das von der UNESCO zum Weltnaturerbe ausgezeichnet wurde, ist auch bedroht, „erläuterten Nationalparkführerin Agnes Ratering und Bernd Rauer vom Nabu Rheiderland.
Sie informierten die Politiker über die Auswirkungen des ansteigenden Meeresspiegels infolge der Klimakrise. Selbst sogenannte Klimadeiche schützten irgendwann nicht mehr ausreichend. Weite Teile des Rheiderlandes könnten bei starken Sturmfluten bedroht sein. Wenn der Meeresspiegel weiter deutlich steige, würden die Zeiten, in denen das Watt trocken fällt, immer kürzer werden. Auf diese Flächen sind aber viele Watvögel und Entenarten angewiesen, um ihre Fettreserven wieder aufzufüllen für ihren langen Flug zwischen ihren Brut- und Überwinterungsgebieten. Das könne dramatische Auswirkungen auf die Population haben.
Nicht nur der steigende Meeresspiegel, auch die steigenden Temperaturen im Mittel seien eine Belastung für Flora und Fauna. Das Wattenmeer sei eine empfindliche Lebensgemeinschaft. Arten könnten abwandern oder schlicht aussterben und invasive Arten wegen der höheren Temperaturen einwandern und Einheimische bedrohen, warnte Agnes Ratering.
Für Jürgen Trittin und Julian Pahlke war der Ortstermin eine Bestätigung dafür, den Klimawandel als größte Herausforderung für den Menschen zu begreifen. Pahlke: „Die nächste Bundesregierung ist die letzte, die den Klimawandel noch aufhalten kann und muss daher konsequenten Klimaschutz betreiben.“ Das sichere auch in Zukunft ein gutes Leben. Deutschland müsse zum Vorbild werden und sich zugleich international auf die Einhaltung des Pariser Klimabkommens von 2015 einsetzen, waren Trittin und Pahlke sich einig.